„Sehr seltene Nebenwirkungen“

von Redaktion

Impfung ab 12: Nur Risiko Herzmuskelentzündung bleibt

Berlin – Nun also doch: Nach anfänglicher Zurückhaltung spricht sich die Ständige Impfkommission (Stiko) für Corona-Impfungen für alle Kinder und Jugendlichen ab zwölf Jahren aus. Es ist eine Abwägungsentscheidung: Für ihre Empfehlung hat die Stiko vor allem Daten über nahezu zehn Millionen immunisierte Kinder und Jugendliche aus den USA ausgewertet. Dabei wurden vor allem Herzmuskelentzündungen, die bei geimpften Jungen auftreten können, als Impfnebenwirkung identifiziert. Die Mehrzahl der Betroffenen sei im Krankenhaus behandelt worden, habe aber einen unkomplizierten Krankheitsverlauf gehabt, erklärt die Stiko weiter. Kinderarzt und Stiko-Mitglied Martin Terhardt sprach vergangene Woche davon, dass Jungs nach der Zweitimpfung das höchste Risiko von 1 zu 16 000 hätten. Aber auch Covid-19 könne das Herz in Mitleidenschaft ziehen.

Mit der nun auch in Deutschland vorherrschenden Delta-Variante des Virus sei laut Modellierungen von einem „deutlich höheren Risiko“ einer Corona-Ansteckung auszugehen, schreibt die Stiko in ihrer Empfehlung. Weitere Beschwerden nach dem Piks ähnelten bei den für die Altersgruppe zugelassenen mRNA-Impfstoffen (Pfizer/Biontech und Moderna) denen von Erwachsenen: Erfasst wurden zum Beispiel Schmerzen an der Einstichstelle, Müdigkeit, Kopf- und Muskelschmerzen, Fieber. Daher kommt die Stiko nun zu dem Schluss, dass die Vorteile der Impfung gegenüber dem Risiko von „sehr seltenen Impfnebenwirkungen“ überwiegen. Mehr als eine Million Kinder zwischen 12 und 17 Jahren in Deutschland sind schon mindestens einmal geimpft, rund 24 Prozent dieser Altersgruppe. Vollständig geimpft sind rund 15 Prozent.  dpa

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