Ein radikaler Schritt gegen radikale Gruppen: Facebook schmeißt Konten von Querdenkern raus und löscht ganze Netzwerke von Corona-Leugnern. Knapp 140 Profile und Gruppen sind betroffen. So etwas gab es noch nie: Eine Aktion, bei der Mitglieder einer ganzen Bewegung gesperrt wurden. Grund: Sie würden der Gesellschaft schädigen – etwa durch Falschinformationen, Hassrede und Gewalt-Anstiftung. Ein gut gemeinter Schritt – der aber auch zum Brandbeschleuniger werden kann.
Soziale Medien tragen Verantwortung. Fake-News verbreiten sich dort blitzschnell, und noch nie war es so einfach, Anhänger für radikale Ansichten zu gewinnen. Internet-Giganten wie Facebook müssen dagegen vorgehen. Vor allem, wenn es um Falschbehauptungen geht, die der Gesundheit schaden können. Man darf nicht vergessen: Soziale Medien tragen durch Algorithmen dazu bei, dass man sich als Nutzer in solchen Gruppen verheddert – wer einen Maskengegner-Beitrag teilt, bekommt in Zukunft haufenweise ähnliche Inhalte angezeigt.
Soziale Medien sollten lieber verantwortungsbewusster mit dieser Funktion umgehen – anstatt Menschen zu sperren, die ohnehin schon über eingeschränkte Grundrechte klagen. Ihre Meinung werden sie auch weiterhin verbreiten, dann aber auf intransparenten Kanälen. Wo sich ihre Wut auf die Gesellschaft immer mehr aufheizt.
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