Bischöfe bleiben uneins

Stolpern auf dem Reformweg

von Redaktion

CLAUDIA MÖLLERS

Wie eine Art Prolog für das in der kommenden Woche stattfindende Reformtreffen „Synodaler Weg“ war die Herbstvollversammlung der katholischen Deutschen Bischofskonferenz. Der Limburger Bischof Georg Bätzing versuchte tapfer, zwischen den zerstrittenen Amtsbrüdern zu vermitteln. Er mahnte auch mit deutlichen Worten Erneuerungen in der Kirche an, die nicht nur Fassadenkosmetik sein dürften.

Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, wie ernst es um die Zukunft der Kirche steht, dann lieferte ihn eine repräsentative Umfrage unter 2000 Menschen in Deutschland: Nur noch 33 Prozent erklärten, dass ihnen Religion wichtig sei. Für zwei Drittel der Deutschen spielt die Religion keine Rolle mehr. Solche Zahlen müssen die führenden Männer in der katholischen Kirche aufrütteln. Kirche wird nicht nach den Wünschen der Mehrheit gestaltet und darf sich nicht billig anpassen. Aber sie muss die Zeichen der Zeit erkennen und die Bedürfnisse der modernen Menschen aufnehmen. Seelsorge brauchen die Menschen auch heutzutage noch. Für eine echte Zuwendung zu den Menschen und die Eröffnung einer weiteren Dimension über das Leben hinaus – da wird Kirche gebraucht. Dafür werden in der Kirche Männer und Frauen gleichermaßen gebraucht.

Claudia.Moellers@ovb.net

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