FDP und Grüne gewinnen bei Erstwählern

von Redaktion

GroKo bei jungen Menschen abgestraft – AfD landet auf dem letzten Platz

München – Ginge es nach den jungen Wählern, wären Grüne und FDP mit Abstand die stärksten Parteien im Bundestag: Beide wurden laut dem Wahlforschungsinstitut „Infratest dimap“ von jeweils 23 Prozent der befragten Erstwähler gewählt. Die Sozialdemokraten konnten 15 Prozent der Erstwähler für sich gewinnen. Union, Linke und AfD liegen weit abgeschlagen dahinter (siehe Grafik).

„Mich überrascht das gute Abschneiden der FDP bei den Erstwählern überhaupt nicht“, sagt Martin Hagen, Fraktionschef der bayerischen FDP, gegenüber unserer Zeitung. Bei den Kundgebungen von Parteichef Christian Lindner seien überwiegend „Menschen Anfang bis Mitte 20“. „Man darf sich da vom Friday-for-Future-Hype nicht blenden lassen, die Jugend tickt nicht homogen“, meint er. Die FDP spreche junge Leute unter anderem wegen ihrer „Lust auf gesellschaftlichen und technologischen Fortschritt“ an. Union und SPD machten hingegen oft Politik zulasten kommender Generationen. „Zum Beispiel in der Rentenpolitik. Damit können sich Jungwähler natürlich schwer identifizieren.“

FDP und Grüne haben in den letzten Jahren offenbar an hoher Beliebtheit unter jungen Menschen gewonnen: Im Vergleich zur Bundestagswahl 2017 konnten beide Parteien um rund zehn Prozent zulegen. Die Parteien aus der derzeitigen Regierung sind bei den Erstwählern weitaus unbeliebter: Nur jeder zehnte Erstwähler hat laut der Befragung für die Union gestimmt.

Bei Wählern über 60 liegen hingegen die SPD (34 Prozent) und die Union (33 Prozent) weit vor den anderen Parteien. Grüne landen auf Platz 3 mit gerade mal neun Prozent, die FDP hat acht Prozent, gleichauf mit der AfD.

Das Wahlverhalten der Erstwähler hat im Nachrichtenportal Twitter einige Diskussionen ausgelöst – viele Nutzer waren überrascht, dass die FDP bei jungen Menschen mit den Grünen gleichauf ist. „Flutkatastrophe, Waldbrände, Klimakatastrophe, jahrelanger Klimastreik: Und dann so ein Wahlergebnis?!“, schreibt etwa ein Nutzer.  kab

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