Tübinger bringen Palmer in Not

von Redaktion

Einheimische stimmen bei Bürgerentscheid gegen Innenstadtbahn

Tübingen – Nach dem klaren Nein der Tübinger beim Bürgerentscheid über eine Stadtbahnstrecke durch die Innenstadt ist Oberbürgermeister Boris Palmer in Not. Er will jetzt mögliche Alternativen diskutieren. „Soll die Idee einer Schienenanbindung der Tübinger Nordstadt vollständig aufgegeben werden oder müssen wir neue Trassenvarianten untersuchen?, schrieb der Grünen-Politiker am Montag auf seiner Facebook-Seite. Der Plan Palmers, Tübingen bis 2030 zu einer klimaneutralen Stadt zu machen, rückt mit dem Votum in weitere Ferne. Das Nein beim Bürgerentscheid ist klar und gesetzlich für drei Jahre verbindlich. Am Sonntag hatte eine Mehrheit von 57 Prozent gegen das Millionen-Projekt gestimmt.

Die Stimmbezirke, die sich für die Bahn ausgesprochen hatten, sind laut Palmer entweder direkt an der Trasse oder Quartiere, in denen das Auto bereits eine untergeordnete Rolle spielt. „Die größte Ablehnung gab es in den Bezirken, die gar nicht von der Bahn betroffen wären und sie nicht mal gesehen hätten. Das sind Bezirke, in denen das Auto das dominierende Verkehrsmittel ist und die Leute für sich keine Vorteile erwarten.“

Der Plan einer Innenstadtstrecke der Regional-Stadtbahn Neckaralb war von Beginn an umstritten. Zum Bau wären nach aktuellem Planungsstand Investitionen in Höhe von rund 230 Millionen Euro zuzüglich Planungskosten notwendig. Die Gesamtkosten für Planung und Bau der Regional-Stadtbahn Neckar-Alb betragen etwa 2,1 Milliarden Euro.

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