50 Jahre U-Bahn München

Neue Linien für den Untergrund

von Redaktion

DIRK WALTER

Man muss nicht immer alles schlechtreden: Auf seine U-Bahn darf München stolz sein. Das nostalgische Herz der Münchner hängt ja an der Tram, die U-Bahn-Linien aber sind die Lebensadern der Stadt. Unerlässlich pumpt sich der Verkehr durch den Münchner Untergrund. 50 Jahre nach dem U-Bahn-Bau aber benötigt München eine neue Ausbauoffensive im Untergrund – sozusagen ein zweites „1971“, als die erste U-Bahn Fahrt aufnahm.

Seit zehn Jahren geht nichts mehr vorwärts. Die letzte Erweiterung war 2010 die kleine Verlängerung vom Olympia-Einkaufszentrum bis Moosach – 1,7 Kilometer. Große Projekte wie die Verlängerung der U5 raus nach Freiham (dafür müsste sie erst mal bis Pasing führen) oder die U9 Poccistraße bis Münchner Freiheit sind nur im Groben geplant. Nur bei der Verlängerung der U6 bis Martinsried – schon 2015 versprochen – könnte demnächst Baustart sein. Mit zehn Jahren Verspätung wäre die 1,3 Kilometer lange Strecke dann 2025/26 fertig.

Bei der U-Bahn ist es ähnlich wie bei der Deutschen Bahn: An Ideen ist kein Mangel, es scheitert an der Umsetzung. Hier ist die Stadt auf den Bund angewiesen. Ohne ihn kann keines der Megaprojekte verwirklicht werden. Aber zur Wahrheit gehört: Ohne Einbußen beim Straßenbau sind die Schienenprojekte in dieser Masse nicht zu stemmen. Es bleibt abzuwarten, ob die „Ampel“-Koalition, die ja eine Klimaregierung sein will, neue Prioritäten setzen kann.

Dirk.Walter@ovb.net

Artikel 10 von 11