Eine Deutsche unter den Opfern

von Redaktion

Attentat von Kongsberg: Wohl doch kein terroristischer Akt

Kongsberg – Bei einem Gottesdienst in Kongsberg ist am Sonntag den fünf Todesopfern der Bluttat in der norwegischen Kleinstadt gedacht worden. Unter den Toten ist auch eine Frau aus Deutschland. „Wir müssen leider bestätigen, dass unter den Opfern eine seit Längerem in Norwegen lebende deutsche Staatsangehörige ist“, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts. Es handelt sich um eine 52-jährige Frau, die in Hamburg geboren wurde.

Ein 37-jähriger Däne hat eingeräumt, am Mittwochabend in der Innenstadt von Kongsberg fünf Menschen getötet zu haben. Der Mann hatte mit Pfeil und Bogen auf zahlreiche Menschen geschossen. Die norwegische Polizei veröffentlichte am Samstag die Namen der vier Frauen und eines Mannes.

Unterdessen äußerten die Ermittler zunehmend Zweifel an einer terroristisch motivierten Tat. Es gebe Hinweise, dass der Verdächtige nicht wirklich zum Islam konvertiert sei, sagte Polizeiinspektor Thomas Omholt. Stattdessen erhärte sich der Verdacht auf eine psychische Erkrankung. Zwischenzeitlich waren die Ermittler von einer terroristisch motivierten Tat ausgegangen. Wie sich herausstellte, hat der Mann schon seit Jahren im Fokus der Behörden gestanden. 2017 veröffentlichte er ein Video, in dem er sich als Muslim und Bote bezeichnete und eine Aktion ankündigte. Die Ermittlungen hätten nun aber gezeigt, dass es der Mann mit seiner angeblichen Konversion zum Islam nicht ernst genommen habe, sagte Omholt.

Aufgrund seines Gesundheitszustandes ist der Täter noch nicht vernehmungsfähig. Er wurde nicht in einem Gefängnis, sondern in einer geschlossen medizinischen Einrichtung untergebracht, teilte die Polizei mit.

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