Ein Friedensangebot sollte die 10H-Regel sein. Angesichts hitziger Debatten um eine „Verspargelung“ der Landschaft zog Horst Seehofer vor sieben Jahren die Windkraft-Notbremse. Doch Frieden brachte die Abstandsregel nicht. Stattdessen hat die Staatsregierung damit die ungemütlichen Debatten auf die Kommunen abgewälzt. Eine Antwort, wie mit dem fast zum Erliegen gekommenen Ausbau der Windkraft genug klimafreundliche Energie erzeugt werden soll, ist die CSU unterdessen trotz allem Beharren auf 10H schuldig geblieben. Klar ist: Die Energiewende ist allein mit der Windkraft nicht zu stemmen. Aber ihr Anteil am bayerischen Energiemix muss größer werden, wenn die Staatsregierung ihren Beitrag zum Erreichen der Klimaziele leisten will.
Dabei ist die Abstandsregel längst nicht die einzige Hürde für mehr Windkraft. Schwammige Regeln bei den Naturschutz-Vorgaben sorgen regelmäßig für Klagen. Und auch Höhenbeschränkungen aus Rücksicht auf die Luftfahrt bremsen die Kommunen. Da gäbe es Möglichkeiten zur Reform. Dass die Bevölkerung sich mittlerweile durchaus mehr Windkraftanlagen vorstellen kann, hat ja zuletzt etwa der Bürgerentscheid in Ebersberg gezeigt.
Dominik.Goettler@ovb.net