Ex-Soldaten planten Söldnertruppe

von Redaktion

Festnahmen auch in München – Finanzier Saudi-Arabien?

Karlsruhe/München – Die Bundesanwaltschaft hat zwei frühere Bundeswehr-Soldaten festgenommen, die am Aufbau einer mehr als 100 Mann starken Söldnertruppe gearbeitet haben sollen. Die beiden Männer seien in den frühen Morgenstunden im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald sowie in München durch Spezialkräfte der Bundespolizei festgenommen worden, teilte die Bundesanwaltschaft gestern in Karlsruhe mit. Laut „taz“ handelt es sich bei dem einen um einen 52-jährigen Politikwissenschaftler, der sich auch in der Münchner CSU engagiert.

Gegen die beiden ehemaligen Fallschirmjäger wird wegen des dringenden Verdachts ermittelt, als Rädelsführer versucht zu haben, eine terroristische Vereinigung zu gründen, wie es in der Mitteilung heißt. Anfang 2021 sollen sie den Entschluss gefasst haben, eine Söldnertruppe aufzubauen. Mit dieser hätten die Beschuldigten vorgehabt, einen monatlichen Söldnerlohn von rund 40 000 Euro pro Mitglied zu verdienen. Ihre paramilitärische Einheit sollte demnach 100 bis 150 Mann und vor allem ehemalige Angehörige der Bundeswehr oder frühere Polizisten umfassen. Einer der Beschuldigten soll bereits zu mindestens sieben Menschen Kontakt gehabt haben.

Die Festgenommenen haben demnach vorgehabt, in den Bürgerkrieg im Jemen einzugreifen und Friedensverhandlungen zwischen den Huthi-Rebellen und der von Saudi-Arabien unterstützten Regierung zu erzwingen. Finanziert werden sollte das Vorhaben vorzugsweise von Saudi-Arabien. Dazu habe ein Beschuldigter Versuche unternommen, mit staatlichen Stellen in Saudi-Arabien Kontakt aufzunehmen. Diese hätten jedoch keinerlei Reaktion gezeigt, hieß es.

Artikel 8 von 11