Debatte um Test-Kosten

Mehr Sicherheit im Winter

von Redaktion

CHRISTIAN DEUTSCHLÄNDER

Das Corona-Management braucht Bessermacher, nicht Besserwisser. Das Virus mutiert, ständig verändern sich Opfergruppen, Impfzahlen, Behandlungsmöglichkeiten. Deshalb wechseln auch die Regeln alle paar Wochen in dieser Extremlage. Was vor einem Monat schlüssig war, muss heute hinterfragt werden. Deshalb ist es auch richtig, dass die Politik bei den Tests nochmals ins Grübeln kommt. Dass seit 11. Oktober anlasslose Tests kostenpflichtig sind, hat bestenfalls zu einer kleinen Impf-Welle geführt – nicht zum erhofften Ruck. Hoch bleibt aber das Risiko un- oder zu spät entdeckter Infektionen.

Nein, es ist nicht Aufgabe der Steuerzahler, den freiwillig Ungeimpften die aufwendigeren PCR-Tests zu zahlen als Ticket fürs Wirtshaus. Die Corona-Schuldenlasten für künftige Generationen sind aberwitzig genug. Vielleicht lohnt sich aber das Nachdenken über wieder kostenlose Schnelltests, gerade auch für Geimpfte. Auch sie können infektiös sein, wiegen sich aber manchmal in falscher Sicherheit, weil sie selbst vor schweren Verläufen viel besser geschützt sind. Vorübergehend mehr Tests als zusätzliche Sicherungsebene können uns durch den zweiten Pandemie-Winter bringen, sie machen übrigens auch 2G-Modelle noch sicherer. Deshalb gilt: je niedrigschwelliger, desto besser – so steuert die Politik ja auch durch den Rieseninfektionsherd Schule. Die geplante Ampel im Bund kann kostenfreie Schnelltests klug ausdifferenzieren: vertretbare Kosten und mehr Sicherheit, ohne die Impf-Motivation zu senken.

Christian.Deutschlaender@ovb.net

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