US-Botschaftspersonal darf Äthiopien verlassen

von Redaktion

Addis Abeba – Die US-Botschaft in Addis Abeba hat die freiwillige Ausreise von nichtnotwendigem Botschaftspersonal und Familienangehörigen aus Äthiopien genehmigt. Es könne zu Versorgungsengpässen und einer Eskalation der Gewalt kommen, teilte die Botschaft in der Nacht zu gestern mit. US-Bürger, die nicht ausreisen, seien aufgerufen, Vorräte anzulegen. Auch sei es zu erwarten, dass die Regierung bei gewaltsamen Auseinandersetzungen das Internet, das Mobilfunknetz und die Festnetze ausschalten werde, was die Kommunikation der Botschaft mit US-Bürgern im Land erschweren könne.

Jeffrey Feltman, der US-Sondergesandte für das Horn von Afrika, wird für zweitägige Krisengespräche mit der äthiopischen Regierung erwartet.

Der Konflikt mit Rebellen der Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF) hat sich in der vergangenen Tagen deutlich ausgeweitet. Das Militär musste sich aus wichtigen Städten in der Region Amhara, welche an die Hauptstadt grenzt, zurückziehen. Gemeinsam mit Rebellen der Oromo Liberation Army (OLA) konnte sich die TPLF Zugang zu einer der wichtigsten Autobahnen im Land verschaffen. Sie rückt nun auf Addis Abeba vor. Berichten zufolge sollen die Milizen auch versuchen, die Versorgungsroute von Djibouti nach Addis Abeba zu kappen. Im ganzen Land wurde der Ausnahmezustand ausgerufen.

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