Wenn der Streamingdienst Netflix seinen Kunden via Twitter zuruft: „Absolutes Verständnis für alle, die heute Abend lieber Fernsehen gucken“ – dann muss schon was los sein im linearen TV. Und so war es: Am Samstagabend loderte das viel zitierte Lagerfeuer wieder. Knapp weniger als 14 Millionen Zuschauer daheim wärmten sich daran und hatten – manche sicher mehr als andere – Freude an diesem nostalgischen „Wetten, dass..?“-Fest. So viele Zuschauer gab es zu Markus Lanz’ Zeit nie.
Dass zur selben Uhrzeit so viele Menschen vor den Bildschirmen sitzen und das gleiche Programm einschalten, schafft auch nur das gute alte Fernsehen. Netflix und Co. ist es völlig wurscht, wann die Leute schauen – Hauptsache, sie schauen.
Meinetwegen könnte es – wie vom Sender nun doch angedacht – weitergehen. Vielleicht nicht sechs Mal im Jahr so wie früher (mehr Ausgaben waren es selbst damals nicht). Aber einmal pro Saison – warum nicht? Es muss auch nicht immer Thomas Gottschalk der Moderator sein. Der lässt sich so arg bitten gerade, dass sich der Gedanke aufdrängt, er will seinen Preis nur weiter in die Höhe treiben. Warum nicht das so einfache wie geniale Konzept dieser Show hernehmen und es junge, souveräne, charmante Moderatoren mit Leben füllen lassen? Zwei, die am Samstag – neben Gottschalk – keinen Zweifel daran gelassen haben, dass sie genau das im Kreuz haben, sind Joko & Klaas.
Stefanie.Thyssen@ovb.net