Karin Prien tritt als CDU-Vize an

von Redaktion

Laschet-Nachfolge: Auch Kanzleramtschef Braun im Gespräch

Berlin – In der Debatte über die künftige CDU-Führung kommen neue Namen ins Spiel. Während sich potenzielle Kandidaten für den Parteivorsitz weiter bedeckt hielten, kündigte die schleswig-holsteinische Bildungsministerin Karin Prien (CDU) eine Kandidatur als Vize-Vorsitzende an. Als Kandidat für den Chefposten wird nun auch Kanzleramtsminister Helge Braun genannt. Bislang galten vor allem Friedrich Merz und Norbert Röttgen als Anwärter.

Die 56-jährige Landespolitikerin Prien betonte, dass sie eigenständig für den Vizeposten kandidiere und nicht als Teil eines Teams. Derzeit scheine es nur noch darum zu gehen, „dass sich einzelne Kandidaten mit einer Schar weiblicher Mitstreiterinnen umgeben, die dann aber eher als Garnitur rüberkommen“, sagte Prien. Dies sei „nicht mein Selbstverständnis“. „Ich nehme für mich in Anspruch, eigenständige Akteurin zu sein“, so Prien. „Es geht für die CDU um mehr als um die Frage, wie die Herren aus NRW zu ihrem Recht kommen.“

Prien gilt in der CDU als meinungsstarke Vertreterin des liberalen Flügels. Seit 2017 ist sie Landesministerin in Schleswig-Holstein. Geboren wurde sie 1965 in Amsterdam, wohin ihre jüdischen Großeltern emigriert waren.

Überraschend steht nun auch Kanzleramtsminister Braun vor einer Kandidatur. Auf einer virtuellen Landesvorstandssitzung der Partei am Freitag werde der 49-Jährige die Gründe für seine Bewerbung vorstellen, sagte ein Sprecher der hessischen CDU gestern Abend. Dann solle auch die Nominierung durch den Kreisverband Gießen erfolgen.

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