Es ist für viele eine ungute Erinnerung: Der populäre Schauspieler Manfred Krug warb vor 25 Jahren für etwas scheinbar Seriöses, die Aktie eines bisherigen Staatsunternehmens, der Deutschen Telekom. Millionen, die von Aktien ebenso wenig verstanden wie Krug selbst, folgten dem Ruf und zeichneten im Herbst – zum Großteil „erstmals im Leben“ – einen Unternehmensanteil: die T-Aktie.
Die Rechnung schien aufzugehen, denn die Kurse legten – befeuert vom vier Monate später gestarteten Neuen Markt – atemberaubend zu. Immer mehr Ahnungslose sprangen auf den bereits heiß laufenden Börsenzug auf. Beim zweiten und dritten Börsengang der Telekom hatten sich die Notierungen bereits komplett von der wirtschaftlichen Realität abgekoppelt. Und doch hielt der Ansturm an – bis die Technologieblase platzte – und mit ihr für viele Neu-Aktionäre der Traum vom schnellen Reichtum.
Nun waren Abermilliarden D-Mark an Sparvermögen vernichtet. Und obwohl die T-Aktionäre der ersten Stunde – wenn sie durchhielten – kein Geld verloren haben, gilt die Telekom bis heute als Geldvernichter. Manfred Krug, der sich „aus tiefstem Herzen entschuldigte“, ließ – ebenso wie viele seiner Follower – fortan die Finger nicht nur von Aktien, sondern auch von soliden Fondsprodukten. Angesichts der Chancen, die sich in den Jahren nach dem Zusammenbruch boten, war das erneut ein Fehler.
Martin.Prem@ovb.net