In Behörden und Politik

Verwirrendes Booster-Chaos

von Redaktion

KLAUS RIMPEL

Immer mehr Neuinfektionen, immer mehr Impfdurchbrüche: Die Bürger sind verunsichert wie nie im Verlauf dieser nicht enden wollenden Pandemie. Doch nicht nur das Virus ist schuld an der derzeitigen Stimmungslage, sondern auch die zuständigen Behörden mit ihren Abläufen. Denn sie sorgen ohne Not für zusätzliches Chaos.

Beispiel eins, die Ständige Impfkommission. Bei allem Verständnis für den Grundsatz „Gründlichkeit vor Schnelligkeit“: Egal ob beim Thema Kinder-Impfung oder jetzt beim Boostern – die Stiko verfährt immer nach dem gleichen Muster, nämlich einige Monate später als andere europäische oder US-Zulassungsbehörden zu entscheiden. Und letztlich dann doch dieselbe Entscheidung zu treffen. Der Gipfel dieser die Pandemiebekämpfung eher behindernden Arbeit ist nun, dass Stiko-Chef Thomas Mertens in einer Talkshow beiläufig verkündet, dass die Auffrischungsspritze jetzt doch für alle ab 18 empfohlen werde. Vorher blieb die Stiko stoisch bei der Empfehlung ab 70, obwohl deutschlandweit längst Junge geboostert wurden. Derart ignoriert zu werden, ist eigentlich der Todesstoß für ein Gremium wie die Stiko.

Beispiel zwei: Die unterschiedlichen politischen Empfehlungen, ob nach fünf oder sechs Monaten geboostert werden soll. Die Politik sollte wie bei Erst- und Zweit-impfungen endlich ein geregeltes, einheitliches Verfahren für den dritten Pieks auf den Weg bringen – nach dem Motto: Alte und Kranke zuerst – statt zusätzliche Verunsicherung zu schaffen.

Klaus.Rimpel@ovb.net

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