Kimmich kämpft mit Corona

Eine Brücke zu den Impf-Skeptikern

von Redaktion

KLAUS RIMPEL

Häme verbietet sich. Joshua Kimmich ist mit Lungenbeschwerden und Zwangs-Pause gestraft genug. Reaktionen in den sozialen Medien nach dem Motto „So einem Impf-Skeptiker geschieht das ganz recht!“ sind ähnlich dumm und primitiv wie so manche Argumente der Querdenker. Das Beispiel Kimmich eignet sich nicht für Besserwisserei, wohl aber dafür, eine Brücke zu bauen zwischen Impf-Skeptikern und Befürwortern.

Der Fall zeigt einerseits exemplarisch, dass viele Menschen Angst vor der Impfung haben. Andererseits macht Kimmichs Erkrankung aber deutlich, wie falsch die Risikoeinschätzung oft ist. Es sind ja oft gerade gesundheitsbewusste, sportliche Leute wie der FC-Bayern-Star, die Impfungen ablehnen. Sie sind überzeugt, mit gesundem Lebensstil alles Notwendige für ihre Immunabwehr zu tun – und wollen nicht aus ihrer Sicht unkalkulierbare Stoffe der Pharmaindustrie an sich ran lassen. Aber auch eine noch so gesunde Lebensweise schützt nicht vor einem schweren Corona-Verlauf oder Long Covid – die Impfung hingegen schon: Zehn Prozent aller Ungeimpften, die sich infizieren, drohen schwere Krankheitsverläufe! Das Risiko einer schwerwiegenden Impf-Nebenwirkung liegt hingegen bei 0,02 Prozent.

Statistiken überzeugen weniger als konkrete Beispiele. Insofern: Kimmich war ein Vorbild für viele Impf-Verweigerer – vielleicht lernen sie jetzt durch ihn dazu.

Klaus.Rimpel@ovb.net

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