Assange vor Auslieferung

von Redaktion

Gericht hebt Verbot auf – Dem 50-Jährigen droht lange Haft

London – Schwerer Rückschlag für Julian Assange: Ein Berufungsgericht in London hat das Auslieferungsverbot für den Wikileaks-Gründer an die USA aufgehoben. Das teilte ein Richter am Londoner High Court mit. Assange muss nun damit rechnen, doch noch an die USA ausgeliefert zu werden. Seine Verlobte Stella Moris kündigte an, man wolle Berufung gegen das Urteil einlegen. „Wir werden diese Entscheidung zum frühestmöglichen Punkt anfechten“, sagte sie.

Einem früheren Urteil zufolge war die Auslieferung des 50-Jährigen unter Berücksichtigung seines psychischen und gesundheitlichen Zustands und die zu erwartenden Haftbedingungen in den USA untersagt worden. Washington hatte diese Entscheidung jedoch angefochten – und bekam Recht. Die von den USA in der Zwischenzeit gegebenen Zusicherungen seien ausreichend, um die Sorgen um Assanges Gesundheit auszuräumen, sagte der Richter am Freitag. Assanges Angehörige beschreiben seinen Gesundheitszustand als besorgniserregend. Der 50-Jährige sitzt seit mehr als zwei Jahren im Londoner Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh.

Die US-Justiz will Assange wegen Spionage den Prozess machen. Dem gebürtigen Australier drohen bei einer Verurteilung bis zu 175 Jahre Haft. Vorgeworfen wird ihm, gestohlenes geheimes Material von US-Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan veröffentlicht zu haben.

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