München/Dresden – Nach den Drohungen gegen Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) Konsequenzen gefordert: Wenn Telegram nicht mit den deutschen Behörden zusammenarbeitet, müsse das Unternehmen mit Bußgeldern bis hin zur Sperrung rechnen, sagte er in München.
Telegram steht als Plattform für Rechtsextreme und radikale Querdenker immer mehr in der Kritik. Lange galt Telegram als Messenger-App wie Whatsapp, auch wenn Chat-Gruppen bis zu 200 000 Mitglieder umfassen. Solche Apps müssen im Gegensatz zu sozialen Netzwerken wie Facebook keine strafbaren Inhalte melden. Mittlerweile wird auch Telegram als soziale Plattform gewertet, doch die Betreiber in Dubai reagieren nicht auf Bußgeldbescheide aus Deutschland.
Die App sei zwar wegen fehlender Regulationen bei radikalen Gruppen beliebt, sagt Psychologin Pia Lamberty, die zu Verschwörungstheorien forscht. Die Debatte über Sanktionen greife ihr aber zu kurz: „Man kann gesellschaftliche Probleme nicht technisch lösen.“ kab/afp