US-Maßnahmen gegen Omikron

Bidens Kunstfehler

von Redaktion

FRIEDEMANN DIEDERICHS

Nach einem Jahr Regierungszeit von Joe Biden drängt sich ein trauriges Fazit auf. Der im Beliebtheitstief dümpelnde US-Präsident hat die wenig schmeichelhafte Begabung, bei wichtigen Problemen die Prioritäten zu übersehen. Das gilt für den chaotischen Afghanistan-Abzug, bei dem die Bilder der startenden Flugzeugen nachlaufenden Menschen Geschichte schrieben. Und nun die Omikron-Herausforderung, bei der sich erneut zeigt: Führende Posten in der Verwaltung mit unfähigen Spezis zu besetzen und sich dann von diesen beraten zu lassen, ist ein gutes Rezept für ein Desaster.

Denn bei Omikron spart Biden den wichtigsten Schritt aus, der bei den rasant steigenden Fallzahlen Tausende von Leben retten könnte: eine sofortige Freigabe der Booster-Impfungen vor der derzeit gültigen Wartezeit von sechs Monaten. Länder in Europa haben längst die Zeichen der Zeit erkannt, denn der Impfschutz von Menschen ohne Booster erscheint gegen die neue Virusvariante nach kurzer Zeit recht wirkungslos. Deshalb sind auch Zusammenkünfte und Feiern über die Festtage gefährlich.

Dass der US-Präsident nicht erkannt hat, dass die Impflücken schnellstens geschlossen werden müssen, ist ein weiterer folgenreicher politischer Kunstfehler.

Georg.Anastasiadis@ovb.net

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