So gerne wir an Weihnachten gute Nachrichten hören würden: Nach den jüngsten Äußerungen von Wladimir Putin sind die Sorgen, dass der russische Präsident tatsächlich einen neuen Krieg in Europa anzetteln könnte, nicht gerade kleiner geworden. Russland werde so handeln, wie es seine Sicherheitsinteressen verlangen, antwortete Putin lakonisch auf die Frage, ob er garantieren könne, dass Russland die Ukraine nicht überfallen werde. Das könnte Teil einer Drohkulisse sein – wie die rund 100 000 Soldaten in Grenznähe, die laut US-Geheimdienstinformationen auch medizinische Versorgungseinheiten dabeihaben, wie sie nur für den Ernstfall und nicht für ein Manöver nötig sind. Wenn Putin Sicherheitsgarantien von der Nato erpressen will, wäre das Interessenpolitik – und Basis für Verhandlungen.
Was aber, wenn Putin genau 30 Jahre nach dem Zerfall der Sowjetunion diese Schmach für Moskau tilgen will? Der Westen, auch wir Bürger, müssen uns fragen, wie wir damit umgehen, wenn Putin tatsächlich ernst macht. Denn klar ist: Die vom Westen für diesen Fall angedrohten Sanktionen, die in ihrer Härte alles je Dagewesene übertreffen sollen, werden auch entsprechende Gegensanktionen auslösen. Dann werden wir schmerzlich zu spüren bekommen, wie abhängig wir (auch dank „Gazprom-Gerd“ Schröder) vom russischen Gas sind.
klaus.rimpel@ovb.net