München – In der Bundesregierung herrschen deutliche Meinungsverschiedenheiten zwischen SPD und Grünen über Nord Stream 2 – aber auch in der CSU gibt es unterschiedliche Ansichten. „Das ständige Infragestellen von Nord Stream 2 ist ein grundfalscher Weg“, sagte Landesgruppenchef Alexander Dobrindt der dpa. „Wenn der Betreiber der Pipeline die Bedenken lösen kann und die Bundesnetzagentur grünes Licht gibt, soll die Röhre auch in Betrieb gehen.“ Das Infragestellen löse „überhaupt kein Problem, sondern verschärft am Ende nur die Auseinandersetzungen“.
Damit widerspricht Dobrindt Parteivize Manfred Weber. Der EVP-Fraktionschef hatte im Interview mit unserer Zeitung die Pipeline klar infrage gestellt. „Wenn es zu Krieg (in der Ukraine) kommt, kann Nord Stream 2 nicht ans Netz gehen“, warnte Weber. Einig sind sich Weber und Dobrindt, dass sich Deutschland unabhängiger vom russischen Gas machen muss. Das sei eine schwere Fehlentscheidung der Regierung von Gerhard Schröder gewesen, sagte Weber. mik