Washington/München – Weltweit wird über eine verkürzte Corona-Quarantäne nachgedacht, um massive Personalausfälle zu verhindern. Auch in Deutschland nimmt die Debatte Fahrt auf.
Die US-Gesundheitsbehörde CDC verkürzt die empfohlene Isolation nach einer Corona-Infektion von zehn auf fünf Tage. Grund seien wissenschaftliche Erkenntnisse, dass die meisten Ansteckungen früh im Krankheitsverlauf stattfinden – in der Regel in den ein bis zwei Tagen vor dem Auftreten der Symptome und in den zwei bis drei Tagen danach, teilte die CDC mit. In den folgenden fünf Tagen müssten die Betroffenen eine Maske tragen, wenn sie sich in der Nähe anderer Menschen aufhalten. Das soll analog für Kontaktpersonen von Infizierten gelten, falls sie noch nicht geimpft und geboostert sind. Wer die dritte Impfung schon hatte, aber Kontaktperson ist, soll zehn Tage lang Maske tragen, ohne in Isolation zu müssen.
Hintergrund sind die Sorgen, dass eine massive Omikron-Welle im Januar zahllose Betriebe lahmlegt, weil Millionen Arbeitnehmer erkrankt oder als Kontakt in Quarantäne sind. Die Bundesregierung hat bisher mitgeteilt, keine Änderung der Regeln anzupeilen. CSU-Chef Markus Söder erneuerte indes seine Forderung nach einer Überarbeitung der Quarantäne-Regelungen. „Wir können bei einer rasant wachsenden Epidemie nicht einfach das ganze Land von einem Tag auf den anderen lahmlegen“, sagte Söder.