Brüssel –- Die Nato und Russland haben angesichts der Gefahr eines neuen Krieges in Osteuropa einen vorsichtigen Versuch der Wiederannäherung unternommen. Bei der ersten Sitzung des Nato-Russland-Rates seit etwa zweieinhalb Jahren tauschten sich Vertreter beider Seiten gestern in Brüssel rund vier Stunden lang zum Ukraine-Konflikt und anderen aktuellen Streitthemen aus.
Konkrete Ergebnisse konnten am Ende zwar nicht verkündet werden. Nach Angaben von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg sind allerdings beide Seiten bereit, den Dialog fortzuführen und einen Zeitplan für künftige Treffen auszuloten. „Es ist ein positives Zeichen, dass alle Nato-Verbündeten und Russland am gleichen Tisch saßen und sich substanziellen Themen gewidmet haben“, sagte Stoltenberg.
Zugleich machte er deutlich, dass die Kriegsgefahr aus Sicht der Nato noch lange nicht gebannt ist. „Es besteht ein echtes Risiko für einen neuen bewaffneten Konflikt in Europa“, sagte er mit Blick auf die Lage um die Ex-Sowjetrepublik Ukraine.