Rom – Beim Auftakt der Präsidentschaftswahl in Italien hat es wie erwartet noch keinen Sieger gegeben. Weil sich die großen Regierungsparteien im Vorfeld entschlossen hatten, weiße Stimmzettel ohne Namen von Kandidaten abzugeben, erreichte niemand die für eine Wahl nötige Zweidrittelmehrheit unter den Abgeordneten, Senatoren und Regionalvertretern. Das wurde schon während der öffentlichen Auszählung der einzelnen Stimmkarten am Montagabend klar.
Als Favorit auf die Nachfolge von Sergio Mattarella kristallisierte sich Pier Ferdinando Casini heraus. Der ehemalige Chef des Abgeordnetenhauses war früher am Mitte-Rechts-Bündnis des damaligen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi beteiligt, sitzt aktuell aber für Mitte-Links im Senat.
Auch Ministerpräsident Mario Draghi werden Chancen auf das höchste Amt im Staat nachgesagt; auch er führte diesbezüglich Gespräche mit einflussreichen Politikern in Rom, wie am Montag zu hören war. Sollte der ehemalige Chef der Europäischen Zentralbank Staatspräsident werden, wäre allerdings offen, wie es mit der Regierung weitergeht.