Meuthen verlässt die AfD

Freie Radikale

von Redaktion

MARC BEYER

In jeder anderen Partei wäre Jörg Meuthen ein Mann des ganz rechten Randes gewesen. Nicht so in der AfD, wo noch ganz andere Kräfte wirken. Der nun scheidende Parteichef war einer der ganz Wenigen, die sich dem ewigen Muster aus krassen Provokationen, lauwarmen Entschuldigungen und weiteren Grenzüberschreitungen auch mal verweigerten. Mit der Konsequenz, dass es immer einsamer um ihn wurde.

Überraschend kommt sein Abgang nun nicht mehr. Die AfD hat sich noch jedes Vorsitzenden entledigt, der den Weg ins Extrem nicht mitgehen wollte. Ob Lucke, Petry oder nun Meuthen – stets ging es danach stramm weiter nach rechts. Das wird diesmal nicht anders sein, auch wenn sich die Frage stellt, wie weit die Partei sich überhaupt noch in diese Richtung ausdehnen kann.

Sie ist längst da, wo die Mehrheit der Mitglieder sie haben will und wo jede halbwegs moderate Stimme einfach übertönt wird. Offiziell mag sich der völkisch-nationalistische Flügel ja aufgelöst haben, aber das ist nicht mehr als Kosmetik. Meuthens Kapitulation zeigt, dass die radikalsten Kräfte quicklebendig sind. Und nun von einer weiteren Fessel befreit.

Marc.Beyer@ovb.net

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