Blutrache der Taliban?

von Redaktion

UN-Bericht: Zahllose Tötungen veranlasst

Kabul – Seit ihrer Machtübernahme in Afghanistan vor fünf Monaten haben die radikalislamischen Taliban einem UN-Bericht zufolge wahrscheinlich mehr als hundert ehemalige Regierungsmitarbeiter und Ortskräfte internationaler Stellen getötet. Ungeachtet der von den Taliban verkündeten Generalamnestie gebe es „glaubwürdige Anschuldigungen über Tötungen“ sowie „gewaltsames Verschwindenlassen“, hieß es in einer von der Nachrichtenagentur AFP am Sonntag eingesehenen Vorversion des Berichts.

Bei mehr als zwei Dritteln der Tötungen handelte es sich laut dem von UN-Generalsekretär António Guterres vorgelegten Bericht um „außergerichtliche Tötungen, die von den De-facto-Behörden oder ihren Verbündeten begangen wurden“. Mit „De-facto-Behörden“ umschreibt die internationale Gemeinschaft die derzeit von keinem Land der Welt anerkannte Taliban-Regierung in Kabul.

Die Taliban wiesen die Vorwürfe zurück. Bei den gemeldeten Tötungen handele es sich um Folgen „persönlicher Feindschaften“. Zudem prangert der UN-Bericht weitere Menschenrechtsverletzungen durch die Taliban an. afp

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