Oslo – Die Nato muss inmitten der schweren Spannungen mit Russland einen Nachfolger für Generalsekretär Jens Stoltenberg suchen. Denn der 62-Jährige wird neuer Chef der norwegischen Zentralbank, wie das norwegische Finanzministerium am Freitag mitteilte.
Stoltenberg ist seit 2014 Generalsekretär des westlichen Militärbündnisses aus 30 europäischen und nordamerikanischen Staaten. Sein derzeitiges Mandat läuft am 30. September 2022 aus. Das neue Amt tritt er voraussichtlich Anfang Dezember an.
Doch wer folgt dem Sozialdemokraten auf den Posten als Nato-Chef? Eine Antwort darauf gibt es noch nicht. Erwartet wird, dass die Entscheidung bis zum Nato-Gipfel im Juni gefallen ist.
Laut Medienberichten bestehe ein gemeinsamer Konsens darüber, dass es nach 72 Jahren an der Zeit für eine Frau an der Spitze sei. Dem Portal „Politico Europe“ zufolge stehe für den freien Posten der Name der ehemaligen Präsidentin von Estland, Kersti Kaljulaid, sowie der der ehemaligen Präsidentin von Litauen, Dalia Grybauskaite, im Raum. Diese Personalia wären deswegen brisant, da beide Politikerinnen osteuropäische Staaten vertreten – was ein wichtiges Signal an Moskau senden würde.
Unter anderem soll auch die frühere britische Premierministerin Theresa May Interesse an dem Posten haben. Zuletzt wurde auch der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte, die estnische Premierministerin Kaja Kallas sowie die frühere EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini genannt. hud/afp