München – Ausgangssperren und Reisebeschränkungen in der Corona-Pandemie haben sich auch auf die Organisierte Kriminalität ausgewirkt. Forscher und Sicherheitsbehörden weltweit gehen davon aus, dass sich Geschäftsfelder deshalb verschoben haben. Die Landtags-Grünen wollten im Rahmen einer Kleinen Anfrage von der Staatsregierung wissen, wie sich die Tätigkeit der Organisierten Kriminalität in Bayern im Zuge der Corona-Pandemie verändert hat. Die Antwort: Man wisse es nicht.
Lediglich im Bereich der sexuellen Ausbeutung sei eine geringe Zunahme 2020 registriert worden, heißt es von der Staatsregierung. Die Zunahme entspreche aber üblichen Schwankungen. Im Bereich der Impfpassfälschung gebe es in wenigen laufenden Verfahren Hinweise auf Verwicklung von Personen der organisierten Kriminalität. Beim Drogenhandel vermute man ein Abwandern ins Internet, es lägen aber keine gesicherten Zahlen vor.
Die Söder-Regierung habe zu einigen Bereichen der Organisierten Kriminalität keine Ahnung, wie sich die Pandemie auswirke, kritisiert die Grünen-Fraktionsvorsitzende Katharina Schulze. Beim Thema Drogenhandel bekenne man gar „freimütig, dass man eine deutliche Zunahme von Angeboten im Darknet beobachte, das jedoch nicht weiter erfasse“. Das sei grob fahrlässig, so Schulze. sr