Bei einem Dreiergipfel in Berlin haben sich Deutschland, Frankreich und Polen für Verhandlungen eingesetzt, um die Krise an der ukrainischen Grenze zu lösen. „Unser gemeinsames Ziel ist es, einen Krieg in Europa zu verhindern“, sagte Bundeskanzler Olaf Scholz bei dem Treffen mit den Präsidenten Emmanuel Macron und Andrzej Duda. Den russischen Truppenaufmarsch nannte Scholz „sehr besorgniserregend“ und drohte Moskau erneut mit „weitreichenden Konsequenzen“ für den Fall eines Einmarschs. Diese Konsequenzen wären „politisch, wirtschaftlich und sicher auch geostrategisch“. Macron sagte, ein Krieg müsse verhindert werden. „Der Frieden, die Stabilität des europäischen Kontinents sind unser Schatz.“
Duda sprach von der „schwierigsten Situation, in der sich Nato und EU seit 1989 befinden“, dem Jahr des Mauerfalls. Mit Blick auf die rund 130 000 russischen Soldaten an der Grenze zur Ukraine sagte er: „Wir fragen uns alle, was danach passiert. Welchen Effekt wird diese Verschiebung von Truppen haben, die die Welt und Europa seit dem Zweiten Weltkrieg nicht gesehen hat?“
Macron kam im Anschluss an Gespräche in Moskau und Kiew nach Berlin. Das Treffen mit Scholz und Duda diente der Abstimmung innerhalb der EU. Im Kreml hatte der französische Präsident nach eigenen Angaben von Wladimir Putin die Zusicherung erhalten, auf eine weitere Eskalation zu verzichten. Macron betonte, er halte einen diplomatischen Ausweg für möglich. dpa/afp