MARTIN PREM
Man reibt sich die Augen: Die BayernLB, die immer dabei war, als unter Franz Josef Strauß in Bayern der Kern der deutschen Rüstungsindustrie aufgebaut wurde, will mit solchen Dingen nichts mehr zu tun haben. Sie reagiert damit auf die geplante EU-Taxonomie: Rüstungsunternehmen soll der Zugang zu Krediten erschwert werden. Krauss Maffei und Airbus sind nicht mehr Partner, sondern Paria. Während Russland alles versucht, um den Nachbarn Ukraine mit einer riesigen Streitmacht in eine Vasallenrolle zu pressen, tut die Geldwirtschaft (die BayernLB ist nicht allein auf diesem Trip) so, als ginge sie die Bedrohung mitten in Europa nichts an. Kein Kredit für Sicherheit, basta.
Die Welt ist leider nicht so friedensbeseelt, wie es auf dem Taxonomie-Wunschzettel der EU-Eliten steht, den die Finanzwelt in vorauseilendem Gehorsam übererfüllt. Sie wird mehrheitlich von expansionswütigen Potentaten beherrscht, denen die Regeln des Völkerrechts so egal sind wie das Leben und die Würde von Menschen. Das Einzige, was sie stoppen könnte, wäre die Aussicht, sich bei ihrem Treiben mehr als nur eine blutige Nase zu holen.
Es war wohl ein Fehler, die Wehrpflicht auszusetzen und den Schutz vor Krieg und Katastrophen in die Hände dafür bezahlter Spezialisten zu legen. Wäre dies eine Verantwortung der gesamten Bevölkerung (inklusive der Bank-Manager), würde die Perspektive, hochgerüsteten Invasoren mit Plastikschwertern und Spielzeughelmen entgegentreten zu müssen, vielleicht einen Geistesblitz auslösen. Schon in der Antike wusste man: Si vis pacem, para bellum – wenn Du Frieden willst, rüste Dich für den Krieg.
Martin.Prem@ovb.net