Söder repariert die Süd-West-Achse

von Redaktion

Wüst-Besuch in München: „2021 endgültig hinter uns lassen“

München – 2021 war da keine politische Achse, eher ein Getriebeschaden: Das Verhältnis zwischen den Regierungen in Bayern und Nordrhein-Westfalen wurde vom Streit zwischen Markus Söder und Armin Laschet um die Kanzlerkandidatur schwer überschattet. Nun soll es den Neustart geben: Laschets Nachfolger Hendrik Wüst (CDU) besucht heute Söder in der Staatskanzlei.

„Wir werden 2021 endgültig hinter uns lassen“, sagt Söder vorab gegenüber unserer Zeitung. Mit Wüst (aktuell Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz) verbinde ihn eine „lange und stabile politische Freundschaft“. Beiden Regierungschefs komme bundesweit besondere Verantwortung zu. Söder kündigt eine enge Kooperation bei Hightech und Wirtschaft an, außerdem eine „konstruktiv-kritische“ Begleitung der Ampel im Bundesrat. Söder sucht den Schulterschluss mit Wüst auch in der Energiepolitik; beide fordern eine höhere Pendlerpauschale: „Gerade die derzeitige Energie-Krise und die explodierenden Preise zeigen deutlich, dass es der Bundesregierung nicht gelingt, eine fortschrittliche und sozial ausgewogene Politik zu verbinden.“

Für Wüst ist das ein Balanceakt – er regiert in NRW mit der FDP. Nun kämpft er aber um seine Wiederwahl im Mai. Er wurde am Samstag mit 99,1 Prozent auf Platz 1 der CDU-Landesliste gewählt. Er kündigte einen kurzen, aber intensiven Wahlkampf nach Ostern an. Die Umfragelage ist diffus: Mal sieht ein Institut die CDU vorne, mal die SPD mit ihrem Spitzenkandidaten Thomas Kutschaty. Nun ermittelt Insa für „Bild“ 29 Prozent für die SPD, 27 für die CDU, gefolgt von der FDP (12), den Grünen (14), AfD (8) und der Linkspartei (4 Prozent).   C. DEUTSCHLÄNDER

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