Madrid – Die Führungskrise in Spaniens konservativer Volkspartei (PP) hat sich drastisch zugespitzt. Nach ersten Rücktritten in der größten Oppositionspartei stellte am Dienstag auch der einflussreiche Parteisprecher José Luis Martínez Almeida sein Amt zur Verfügung. Gleichzeitig forderten die meisten Landesfürsten der PP von Parteichef Pablo Casado „dringende Lösungen“ und die sofortige Einberufung eines außerordentlichen Parteitags.
In einem schmutzigen Machtkampf ringt Casado mit Madrids sehr beliebter Regionalpräsidentin Isabel Díaz Ayuso. Bei Kundgebungen in der Hauptstadt haben Tausende den Rücktritt des PP-Chefs gefordert. Die 43 Jahre alte Regierungschefin der Region Madrid warf der Parteispitze unter Casado vor, Korruptionsvorwürfe zu „fabrizieren“, um sie zu „zerstören“. Er wolle verhindern, dass sie die PP-Führung in der Hauptstadt anstrebe. Nach Medienanalysen könnte sie sogar beabsichtigen, den 41-Jährigen als PP-Chef abzulösen. Entsprechende Ambitionen bestritt Ayuso aber.