Schon wieder ein Eigentor: Klima-Aktivisten kleben sich auf Fahrbahnen fest, diesmal gleich an drei Flughäfen – und erwarten dadurch eine Wende in der Agrar- und Klimapolitik. Dabei erreichen sie genau das Gegenteil: Es zeichnet sich das Bild einer radikalen Gruppierung ab, deren Interessen man gar nicht erst unterstützen will.
Schade. Denn das Wegwerfverbot von Lebensmitteln, das die Gruppe „Aufstand der letzten Generation“ fordert, ist eigentlich sinnvoll. Letztlich wird das Thema aber von der Wut überschattet, die mit den Blockaden geschürt wird: Die Aktivisten gefährden nicht nur Infrastruktur, sondern auch andere Menschen und sich selbst. Zuletzt wurde in Berlin ein Rettungswagen durch eine Autobahnblockade behindert. Bei einem anderen Protest stiegen genervte Autofahrer aus, um die Protestler eigenhändig von der Straße zu zerren.
Ausgerechnet jetzt, da die friedlichen Fridays-for-Future-Demos Früchte tragen und Klimaschutz zur Priorität der Regierung geworden ist, eskalieren Teile der Bewegung. Noch abstruser ist das Lob von einigen Grünen-Politikern. Dabei wäre es gerade ihre Aufgabe, sich von den Aktionen zu distanzieren – andernfalls könnte die Akzeptanz der Bürger für den Klimaschutz schwinden.
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