Nato-Mitglieder schicken Ukraine mehr Waffen

von Redaktion

Panzer- und Luftabwehr-Raketen für Kiew – Auch Deutschland liefert – Stärkung der Ostflanke

Brüssel – Mitgliedstaaten der Nato bauen die militärische Unterstützung für die Ukraine weiter aus. Angaben aus der Bündniszentrale zufolge werden Tausende von Panzerabwehrwaffen, Hunderte Luftabwehrraketen und Tausende von Kleinwaffen in das Partnerland geschickt. Zudem gebe es Munitionslieferungen sowie finanzielle und humanitäre Hilfe in Millionenhöhe. Darunter seien medizinische Hilfsgüter für ukrainische Streitkräfte.

Diplomaten betonten, dass die militärische Unterstützung nicht über die Nato als Organisation erfolge, sondern auf Grundlage von Entscheidungen der nationalen Regierungen. Als Länder, die militärische Ausrüstung liefern, nannte die Nato neben Deutschland auch Belgien, Kanada, Tschechien, Estland, Frankreich, Griechenland, Lettland, Litauen, Dänemark, Niederlande, Portugal, Rumänien, die Slowakei, Slowenien, das Vereinigte Königreich und die Vereinigten Staaten. Die Bundesregierung hatte am Samstag die Lieferung von 1000 Panzerabwehrwaffen und 500 Boden-Luft-Raketen an die Ukraine angekündigt. Schweden – kein Nato-Land – kündigte an, es werde 5000 Panzerabwehr-Waffen, 5000 Helme und 5000 Schutzwesten an die Ukraine liefern.Die EU wird zudem eine halbe Milliarde Euro für die Lieferung von Waffen und Ausrüstung zur Verfügung stellen. Darauf einigten sich Vertreter der 27 Mitgliedstaaten am Sonntagabend.

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg begrüßte die Anstrengungen der Bündnismitglieder. „Die Selbstverteidigung ist ein in der Charta der Vereinten Nationen festgeschriebenes Recht, und die Alliierten unterstützen die Ukraine dabei, dieses Recht zu wahren“, sagte er.

„Dies ist ein klares Signal der uneingeschränkten Unterstützung der Souveränität und territorialen Integrität der Ukraine durch die Nato.“ Nach dem Beschluss zur Stärkung der Nato-Ostflanke haben die ersten Staaten zudem die Entsendung von Truppen nach Rumänien und in die Slowakei angekündigt. Frankreich und Belgien werden Einheiten für eine Nato-Battlegroup nach Rumänien schicken.

Frankreich wird nach Angaben des Generalstabschefs der französischen Streitkräfte, Thierry Burkhard, 500 Soldaten, gepanzerte Fahrzeuge und Kampfmittel nach Rumänien entsenden. Belgien schickt 300 Soldaten in das Land, die laut Verteidigungsministerin Ludivine Dedonder im Laufe der Woche eintreffen sollen. Die französischen und belgischen Einheiten sind Teil der als sogenannte Nato-Speerspitze bekannten Einsatztruppe Very High Readiness Joint Task Force (VJTF). Der Eingreiftruppe NRF stehen insgesamt rund 50 000 Soldatinnen und Soldaten zur Verfügung.  dpa/afp

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