„Gerd nicht in einer Reihe mit Hitler“

von Redaktion

Frau und Ex-Frau springen dem umstrittenen Altkanzler zur Seite

Berlin – Die Ehefrau von Altkanzler Gerhard Schröder hat sich bei Instagram zur Kritik an ihrem Mann im Ukraine-Konflikt geäußert. Sie sei entsetzt, mit welcher Eilfertigkeit die SPD eine Kampagne gegen ihren Mann unterstütze, schrieb Soyeon Schröder-Kim am Samstag. „Ihr könnt sicher sein, was auch immer mein Mann tun kann, um zur Beendigung des Krieges beizutragen, wird er tun“ – unabhängig von Ultimaten.

Zudem kündigte sie an, sich wegen einer Überschrift der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ an den Presserat zu wenden. Die Zeitung hatte am Freitag ein Foto von Schröder mit der Zeile „Ohne jede Würde?“ auf ihrer Titelseite abgedruckt.

Der Ex-Kanzler und Gas-Lobbyist steht stark in der Kritik, weil er trotz des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine seine Posten bei den Energieunternehmen Nord Stream 1 und 2 sowie dem Ölkonzern Rosneft nicht niederlegt. Nach der SPD-Spitze hatte auch Kanzler Olaf Scholz ihn dazu aufgefordert.

Unterstützung erhält der 77-Jährige indes auch von seiner Ex-Frau Doris Schröder-Köpf. „Nach meiner festen Überzeugung dürfen wir Gerd nicht in eine Reihe mit Hitler stellen“, schrieb sie in einer Mitteilung an die SPD in Hannover. Anlass war wohl der Plan der Stadt Hannover, Schröder die Ehrenbürgerwürde zu entziehen. „Mein Plädoyer auch mit Blick auf die ukrainische Forderung nach Gerd als Vermittler: keine Entscheidung jetzt!“

In einer Insa-Umfrage für die „BamS“ finden 74 Prozent der Deutschen (82 Prozent der SPD-Wähler), dass Schröder aus der SPD ausgeschlossen werden sollte. 75 Prozent (SPD-Wähler: 79 Prozent) finden gar, dass sein Ruhegehalt gestrichen werden sollte, sofern er seine Posten behält.

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