Das Vermächtnis der Zeitzeugen

von Redaktion

Buch soll Erinnerungen von Holocaust-Überlebenden weitertragen

München – „Nie Schweigen“: ein Appell, eine Botschaft und ein Buchtitel. Ein Buch (Bonifatius Verlag, 14 Euro), das ein letztes Interview der Holocaust-Überlebenden Esther Bejarano beinhaltet. Die Forderung darin ist in der jetzigen Zeit relevanter denn je. „Dieses ,Nie Schweigen‘ bezieht sich nicht nur auf den Nationalsozialismus“, erklärt Sascha Hellen, der Co-Autor bei der Buchvorstellung in München.

Esther Bejarano starb 2021 mit 96 Jahren. Bis zum Schluss engagierte sie sich gegen Antisemitismus und Rassismus. Ihr Ziel: Dass die Nazi-Verbrechen nie vergessen werden, auch wenn es keine Zeitzeugen mehr geben wird. Dabei suchte sie stets den Austausch mit jungen Menschen. Wie auch in ihrem Buch deutlich wird. Dafür ließ sie sich von dem Schüler Florian Bessel und dem Studenten Kay Moritz Ebbinghaus interviewen.

„Alleine nur Wissen zu vermitteln reicht nicht – es braucht diese Empathie, man muss sich persönlich angesprochen fühlen. Deshalb ist es so wichtig, diese Zeitzeugnisse von Holocaust-Überlebenden festzuhalten und weiterzugeben“, erklärt Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, die ehemalige Bundesjustizministerin (FDP), jetzt NRW-Antisemitismusbeauftragte. Auch zu den heutigen Geschehnissen lässt sich der Bogen spannen. Es sei perfide, wie etwa Putin in seinem Angriffskrieg den Begriff der Entnazifizierung instrumentalisiere, so Leutheusser-Schnarrenberger. hud

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