Hinter verschlossenen Türen haben die katholischen Bischöfe getagt – wie sie es immer tun bei ihren Vollversammlungen. Dieses Mal standen viele brennende Fragen auf der Agenda, und es gab ein echtes Ringen um gemeinsame Positionen. Bei der Erklärung zum Krieg in der Ukraine dürfte es den Bischöfen und Weihbischöfen noch am ehesten gelungen sein, auf einen Nenner zu kommen. Die Erklärung ist denn auch eindrucksvoll gelungen in ihrer Klarheit und Nachdenklichkeit.
Doch die innerkirchlichen Probleme stellen die Kirche immer mehr vor eine Zerreißprobe. Die Debatten im Rahmen des Synodalen Wegs haben die Bischöfe in zwei Lager geteilt: Auf der einen Seite diejenigen, die erkannt haben, dass sich auch Kirche ändern muss – im Umgang mit dem Kirchenvolk, speziell mit den Frauen, aber auch vor allem mit homosexuellen Menschen und allen, die sich als „queer“ bezeichnen.
Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, der Limburger Bischof Georg Bätzing, findet offenbar einen guten Ton, um zwischen den Lager zu vermitteln. Dabei lässt er selber keine Zweifel daran aufkommen, dass er Veränderungen für notwendig hält. Aber den Bischöfen läuft die Zeit davon. Sie können nicht auf ewig diskutieren und ringen. Der Blick ins Erzbistum Köln zeigt, dass sogar der innere kirchliche Kern wegbricht, wenn man den Kontakt zum Volk verliert.
Claudia.Moellers@ovb.net