Die Rolling Stones spielen mit einem Video in den sozialen Netzwerken auf eine mögliche Europa-Tour an – und im Internet gerät daraufhin so ziemlich jeder Stein ins Rollen. Nicht nur die Fans der britischen Superstars gieren danach, endlich wieder ein „richtiges“ Rockkonzert zu erleben. Auch Pop- und Schlagerfreunde wünschen sich nach den beiden Corona-Jahren ein Live-Erlebnis wie zuletzt 2019. Nicht in Strandkörben und nicht hinter Plexiglasscheiben. Hautnah und als Gemeinschaftserlebnis.
Und warum auch nicht? Wenn man dieser Tage die Fotos von Starkbierfesten sieht oder Videos von selig tanzenden Clubbesuchern, fragt man sich schon: Wann endet die Diskriminierung des Kulturbereichs? Noch immer gilt in Bayern in Theatern und Konzerthäusern eine Obergrenze von 75 Prozent Auslastung beim Kartenverkauf. Es ist überfällig, dass dies nun geändert wird.
Als Kulturredakteurin kommt man sich mittlerweile selbst etwas nervtötend vor, immer wieder darauf hinzuweisen, dass die Theater und Konzerthäuser sicher sind. Hier isst man nicht, hier unterhält man sich nicht. Hier lauscht man dem, was auf der Bühne passiert – und das Herz geht auf. Nachdenkliche, glückliche Momente wie diese können wir alle gerade sehr gebrauchen.
Katja.Kraft@ovb.net