Omikron als Dauer-Welle

Es ist Zeit für Eigenverantwortung

von Redaktion

MIKE SCHIER

Es ist zwei Monate her, dass Karl Lauterbach die Devise ausgab, durch Beibehaltung vieler Maßnahmen die Omikronwelle zu strecken und in der Zwischenzeit möglichst viele zu boostern. Glückwunsch! Das mit dem Strecken ist den Deutschen so gut gelungen, dass sie nun europaweit ganz oben liegen (das mit dem Boostern leider weniger). Selbst Skandinavien, Großbritannien oder Irland, wo Masken und Maßnahmen ganz gefallen sind, stehen bei den Infektionszahlen deutlich besser da als beispielsweise Bayern, wo ohne FFP2 gar nichts geht.

Die mäßige Bilanz der eigenen Politik jetzt als Begründung zur Verlängerung der Maßnahmen ins Feld zu führen, ist schon ein schräger Ansatz. Wenn sich die Ministerpräsidenten am Donnerstag nun beraten, sollten sie vor allem die tatsächliche Lage beachten. Ja, die Fallzahlen sind hoch. Aber nein, die Zahl der schweren Verläufe ist es nicht. Und um es mal klar zu sagen: Wer auf eine Impfung verzichtet, ist dann eben auch selber schuld.

Womit wir beim Stichwort wären: Eigenverantwortung. Niemand wird gezwungen, sich in ein volles Wirtshaus zu setzen, ins Kino oder zu einem Fußballspiel zu gehen. Und niemand wird gezwungen, auf Masken zu verzichten. Aber willkürlich gezogene Besuchergrenzen helfen bei Omikron offensichtlich nicht weiter. Ein Schutzversprechen sollte der Staat nur noch geben, wo Menschen hinmüssen. Im ÖPNV, beim Arzt, im Supermarkt kann die Maskenpflicht vorerst bleiben. Sollte eine gefährlichere Mutation kommen, wird eh wieder alles anders.

Mike.Schier@ovb.net

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