IN KÜRZE

Stuttgart 21 fast eine Milliarde teurer Lafontaine: Besser in SPD geblieben? Bundestag verlängert Bundeswehr-Einsätze Bulgarien: Ex-Premier Borissow wieder frei

von Redaktion

Das Großbauprojekt Stuttgart 21 wird sich voraussichtlich um weitere 950 Millionen Euro verteuern – und wird nach aktuellen Annahmen insgesamt rund 9,15 Milliarden Euro kosten. Darüber habe die Bahn am Freitag auf einer Sondersitzung den Aufsichtsrat informiert, teilte der Konzern am Abend mit. Hinzu komme ein Vorsorgepuffer von 640 Millionen Euro, der im Bedarfsfall aktiviert werden könne. Bislang gingen die Verantwortlichen bei der Planung von Gesamtkosten in Höhe von 8,2 Milliarden Euro aus. „Gründe für die aktuelle Entwicklung sind zum einen erhebliche Preissteigerungen bei Baufirmen, Lieferanten und Rohstoffen“, teilte die Deutsche Bahn weiter mit. „Zum anderen schlägt der geologisch anspruchsvolle Untergrund im Stadtgebiet negativ zu Buche.“

Der aus der Linken ausgetretene frühere Parteichef Oskar Lafontaine will keine neue Partei gründen. In einem Interview der „Süddeutschen Zeitung“ antwortete der 78-Jährige auf eine entsprechende Frage mit „Nein“. Gefragt, ob er in seiner langen politischen Karriere etwas bereue, sagte Lafontaine: „Selbstverständlich gibt es viele Dinge, die ich bereue. Ich fragte mich auch immer, ob es nicht besser gewesen wäre, in der SPD zu bleiben.“ Der ehemalige SPD-Chef fügte hinzu: „Aber ob es mir gelungen wäre, die Agenda 2010 oder das jetzige Aufrüstungsprogramm zu verhindern und durchzusetzen, dass die SPD an der Entspannungspolitik Willy Brandts festhält, weiß ich nicht.“

Der Bundestag hat die weitere Beteiligung deutscher Soldatinnen und Soldaten an zwei Einsätzen im Ausland ermöglicht: Die deutschen Beteiligungen am UN-Einsatz UNMISS im Bürgerkriegsland Südsudan sowie am Nato-Einsatz „Sea Guardian“ im Mittelmeer können nun mit dem Votum des Bundestags vom Freitag um jeweils ein Jahr verlängert werden. Bei UNMISS sind aktuell 13 deutsche Soldaten im Einsatz, bei „Sea Guardian“ sind es 196.

Nach seiner Festnahme wegen mutmaßlicher Veruntreuung von EU-Geldern ist der frühere bulgarische Regierungschef Boiko Borissow wieder frei. Seine Festnahme sei „brutal und empörend“ gewesen, sagte er.

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