Moskau verliert immer mehr ranghohe Militärs

von Redaktion

Russland soll zehn Prozent Kampfkraft eingebüßt haben – Hyperschallraketen treffen Ukraine

Kiew – Am Tag 25 des Angriffs auf die Ukraine tobt der Krieg noch immer unentwegt. Russland hat nun bereits zweimal den Einsatz sogenannter Hyperschallraketen verkündet – es war wohl das erste Mal überhaupt, dass diese hochmodernen Waffen zum Einsatz kamen. Der Raketentyp Kinschal traf laut dem russischen Verteidigungsministerium am Freitag ein unterirdisches Waffendepot im Westen der Ukraine und am Sonntag ein Treibstofflager in der Südukraine. Diese Raketen können bei extremer Geschwindigkeit Höhe und Richtung ändern – und somit auch der gegnerischen Flugabwehr ausweichen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warb weiter um internationale Unterstützung. Russland wolle die Ukraine auslöschen, sagte er in einer Video-Auftritt vor dem israelischen Parlament und bat um israelische Raketenabwehr-Waffen. In einer weiteren Video-Botschaft wandte er sich mit drastischen Worten an die Bevölkerung in Russland. Es häuften sich die Leichen russischer Soldaten, sagte er. Das amerikanische Verteidigungsministerium schätzte kürzlich, dass die russischen Streitkräfte gut zehn Prozent ihrer Kampfkraft eingebüßt hätten.

Die „FAZ“ berichtet von einem Video, in dem die russischen Truppen am Flughafen der Stadt Cherson auf einen Schlag mindestens fünf Kampfhubschrauber und ein Dutzend Fahrzeuge verloren haben. Ben Hodges, bis 2017 Generalleutnant der amerikanischen Landstreitkräfte in Europa, sagt demnach: „Die Russen stecken in Schwierigkeiten, und sie wissen es.“ Russland würde in Syrien Söldner anwerben und in China um Waffen und Geld bitten. Die russischen Vorräte dürften nach seiner Einschätzung nicht mehr lange reichen. Chinas Botschafter in den USA sagte am Sonntag, sein Land leiste Russland keine militärische Hilfe.

Die ukrainische Armee berichtete unterdessen, dass die russischen Truppen weitere hochrangige Militärs verloren hätten. In über drei Wochen Krieg will die ukrainische Armee mehrere Dutzend hochrangige russische Offiziere getötet haben, darunter mindestens sechs Generäle von Armee und Nationalgarde.

Die Ukraine hat mittlerweile auch die 500 Luftabwehrraketen vom Typ Strela aus Deutschland erhalten. Die Waffen wurden am Donnerstag in Polen übergeben, heißt es aus ukrainischen Regierungskreisen. Eine Sprecherin des Bundesverteidigungsministeriums sagte, es seien Lieferungen verschiedenster Militärausrüstung angekommen – und nach Möglichkeit werde es auch noch weitere geben.  afp/dpa

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