So lockern andere Länder

von Redaktion

Berlin – Trotz immer neuer Höchststände bei den Neuinfektionen in Deutschland sind am Samstag die meisten Corona-Regeln ausgelaufen. Seit gestern bleiben nur noch wenige Vorgaben zu Masken und Tests in Einrichtungen für gefährdete Gruppen bestehen. In Bayern gilt eine Übergangsregel. Im europäischen Ausland ist ein Großteil der Beschränkungen bereits gefallen. Ein Überblick:

Schweiz: „Fast wie früher“ fühlt es sich für die Menschen dort an, seit die meisten Maßnahmen Mitte Februar gefallen sind. Die Mund-Nasen-Bedeckung muss nur noch im öffentlichen Verkehr getragen werden. Auch das Gebot soll Ende März fallen. Wegen steigender Fallzahlen könnte die Regierung das noch hinauszögern. Doch öffentliches Leben und persönliche Freiheiten waren hier durch die ganze Pandemie deutlich weniger eingeschränkt als anderswo.

Skandinavien: Erst Dänemark, danach auch Schweden, Norwegen, Island und Finnland – ganz Skandinavien hat nach und nach seine jeweiligen Beschränkungen aufgehoben. Dafür gibt es zwei Gründe: die hohen Impfzahlen und die milderen Krankheitsverläufe nach Omikron-Infektionen. Im Zentrum der dänischen Hauptstadt Kopenhagen deutet kaum noch etwas auf die andauernde Pandemie hin. Nur für den Zugang zu Gesundheitsbereichen (Krankenhäuser und Pflegeheime) ist in Dänemark weiter ein negatives Covid-19-Testergebnis, eine vollständige Impfung oder ein Genesenen-Zertifikat vorzulegen. Eine Maske wird dort empfohlen. Private Unternehmen oder Kultureinrichtungen dürfen Nachweise und Masken ebenfalls fordern. Nach Höchstständen im Februar ist die Inzidenz in weiten Teilen des Nordens stark gesunken. Allerdings wird nun auch weniger getestet als zuvor.

Großbritannien: Das Credo hier lautet „Leben mit Covid“: Das öffentliche Leben läuft ohne Einschränkungen. Sogar die Royals sitzen mit 1500 Menschen ohne Masken und Abstand in der Westminster Abbey. Die Infektionskurve geht aber wieder nach oben, die Zahl der Covid-Patienten in Krankenhäusern wächst. Gleichzeitig werden die frei verfügbaren Schnelltests ab April kostenpflichtig.

Frankreich: Mit einem Großteil der Corona-Beschränkungen fiel am 14. März die Maskenpflicht. Ausgenommen sind öffentliche Verkehrsmittel und medizinische Einrichtungen. Vorbei ist auch der Griff zum Handy, um am Eingang zu Cafés, Kinos, Restaurants oder vor einer Zugfahrt mit dem TGV den Impfnachweis vorzuzeigen. Das öffentliche Leben normalisiert sich weitgehend, auch wenn nach einer starken Entspannung die Fallzahlen wieder anziehen.

Italien: Am 31. März wird der Corona-Ausnahmezustand beendet. Von April an werden dann etwa in Hotels, im öffentlichen Personennahverkehr und in Geschäften keine Nachweise von Impfung, Genesung oder Tests mehr verlangt. Zum 1. Mai wird der in Italien genannte „Greenpass“ komplett abgeschafft. Bis dahin bleibt in öffentlichen Innenräumen (Restaurants, Sporthallen, kulturelle Einrichtungen oder Clubs) die 2G-Pflicht. Die Quarantäne-Vorschriften werden fast vollständig aufgehoben: Künftig müssen sich nur noch Infizierte isolieren. Mit Auslaufen des Notstandes wird auch das Expertengremium der Regierung aufgelöst, das in der Pandemie an den Maßnahmen gearbeitet hatte.

Österreich: Das Land hat am 6. März seine europaweit einzigartige Corona-Politik angesichts der Omikron-Welle völlig über den Haufen geworfen und trotz Rekord-Infektionszahlen weitgehend gelockert. Seitdem darf wieder in Lokalen gefeiert werden, der Lockdown für Ungeimpfte ist Geschichte, und die geplante allgemeine Impfpflicht wurde jüngst ausgesetzt. Doch Ende vergangener Woche ruderte das Land zurück und will Mitte dieser Woche wieder eine Pflicht zum Tragen von FFP2-Masken in Innenräumen einführen. Denn die Lockerungen seien zu früh gekommen, erklärte Gesundheitsminister Johannes Rauch.

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