Moskau – Im Zusammenhang mit dem Ukraine-Konflikt würde Russland nach Kreml-Angaben Atomwaffen nur im Fall einer „existenziellen Bedrohung“ einsetzen. „Wir haben ein Konzept für innere Sicherheit, das ist bekannt“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow bei CNN. „Sie können dort alle Gründe für den Einsatz von Nuklearwaffen nachlesen.“ Wenn es „eine existenzielle Bedrohung für unser Land gibt, dann kann sie (die Atombombe) in Übereinstimmung mit unserem Konzept genutzt werden“.
Der Kreml-Sprecher antwortete damit auf die Frage, ob er „überzeugt oder zuversichtlich“ sei, dass Präsident Wladimir Putin im Konflikt mit der Ukraine keine Atombombe einsetzen werde. Entgegen Angaben aus dem Pentagon über ein Stocken des russischen Vormarsches sagte Peskow, dass die Militäroperation „genau so verläuft, wie es vorgesehen war“. Er warnte vor einer Nato-Friedensmission: „Das wäre eine sehr unbedachte und äußerst gefährliche Entscheidung.“
Der frühere Präsident und Ministerpräsident Dmitri Medwedew warnte derweil vor einer Eskalation, die aus seiner Sicht jener existenziellen Bedrohung entsprechen würde, auf die sich Peskow berief. Der Vize-Chef des Sicherheitsrates sagte, man steuere auf eine atomare Katastrophe zu, sollten die USA mit der von ihm so genannten Verschwörung zur Zerstörung Russlands fortfahren.
Seit 1991 hätten sich die Staaten als Teil eines „primitiven Spiels“ verschworen. „Es bedeutet, dass Russland gedemütigt, eingeschränkt, zerschmettert, geteilt und zerstört werden muss.“ Sollten die USA ihre Ziele erreichen, könnte der Welt eine Krise bevorstehen, die in einer „großen atomaren Explosion“ enden würde. Ein Zusammenbruch Russlands würde zum Entstehen von fünf oder sechs Staaten führen, die Atomwaffen besitzen und von „Freaks, Fanatikern und Radikalen“ regiert würden.