Neues Verfahren gegen russische TV-Journalistin

von Redaktion

Moskau – Sie gilt als das Gesicht des russischen Protests gegen den Krieg in der Ukraine: Marina Owssjannikowa. Wegen ihres aufsehenerregenden Protests live im Staatsfernsehen ist jetzt ein neues Verfahren gegen die ehemalige TV-Redakteurin eröffnet worden.

Nach einem neuen Mediengesetz drohen der 44-Jährigen bis zu 50 000 Rubel (rund 465 Euro) Geldstrafe, wie die Agentur Interfax am Freitag mitteilte. Das Gesetz sieht aber auch für angebliche Falschinformationen über Russlands Streitkräfte maximal 15 Jahre Lagerhaft vor. Befürchtet wurde deshalb zunächst, dass Owssjannikowa eine deutlich härtere Strafe drohen könnte.

Owssjannikowa werden „öffentliche Handlungen zur Diskreditierung des Einsatzes der Streitkräfte der Russischen Föderation“ vorgeworfen. Die frühere Mitarbeiterin des Ersten Kanals hatte vor knapp zwei Wochen hinter der Nachrichtensprecherin ein Plakat in die Kamera gehalten. Darauf stand: „Stoppt den Krieg. Glaubt der Propaganda nicht. Hier werdet ihr belogen.“

Artikel 7 von 11