Istanbul – Im Fall des 2018 ermordeten saudi-arabischen Journalisten Jamal Khashoggi hat sich die Staatsanwaltschaft in Istanbul für eine Einstellung des dortigen Verfahrens ausgesprochen. Der Prozess solle stattdessen nach Saudi-Arabien verlegt werden, forderte die Anklagebehörde. Zur Begründung führte der leitende Staatsanwalt an, dass der im Juli 2020 in Istanbul angelaufene Prozess auf der Stelle trete. Die Anordnungen des Gerichts in dem Verfahren könnten nicht ausgeführt werden, da es sich bei den Angeklagten um ausländische Staatsbürger handele, wurde der Staatsanwalt zitiert. Angeklagt sind 26 Verdächtige aus Saudi-Arabien – allerdings allesamt in Abwesenheit.
Der Regierungskritiker Khashoggi war am 2. Oktober 2018 im saudi-arabischen Konsulat in Istanbul ermordet worden. Nach offiziellen Angaben aus der Türkei und den USA wartete in der Vertretung ein 15-köpfiges Kommando aus Saudi-Arabien, ermordete ihn, zerstückelte seine Leiche und ließ sie verschwinden.