Karfreitag 2022

Die Verzweiflung wird nicht siegen

von Redaktion

CLAUDIA MÖLLERS

Was kommt denn noch alles auf uns zu? Am Karfreitag 2022 scheint sich alles Bedrohliche gegen die Menschheit zu verbünden. Durch den barbarischen Krieg, den Putin gegen die Ukraine führt, sind so viele Gewissheiten ins Wanken geraten. Wer hätte sich schon einen Krieg in Europa vorstellen können? Dazu die Corona-Pandemie, deren Überwindung allen verständlichen Freiheitswünschen zum Trotz noch nicht in Sicht ist. Und das Mega-Thema Klima-Katastrophe? Durch Putins Krieg ist der Kampf gegen die Umweltbedrohung noch schwieriger geworden.

Aber das alles reicht ja noch nicht. Da gibt es auch noch ausufernde Hasstiraden und Lügen im weltweiten Internet, die an der Vernunft vieler Menschen zweifeln lassen. Die bleierne Zeit gerade fühlt sich an wie ein dauerhafter Karfreitag. In Agonie und Verzweiflung zu verfallen, liegt nahe. Menschen sind nach zwei Jahren Pandemie erschöpft. Die Zahl der ernsthaft an schweren Depressionen Erkrankten nimmt deutlich zu. Und nun muss man sich auch noch um die steigenden Lebensmittel- und Energiepreise sorgen. Unser Wohlstand ist in Gefahr.

Ein trotziges „Jetzt erst recht“ kann Kräfte freisetzen. Wer sieht, mit welchem Todesmut Ukrainer ihre Heimat verteidigen, mit welcher Energie sich Mitbürger hierzulande stark machen für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine oder alte Menschen, die im Corona-Sumpf unterzugehen drohen, der spürt: Aus dem Einsatz für andere Menschen lässt sich neue Energie schöpfen. Der Karfreitag ist nicht das letzte Wort. Es gibt die Hoffnung auf die Auferstehung.

Claudia.Moellers@ovb.net

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