Netflix in der Krise

Ende der Goldgräberzeiten

von Redaktion

JÖRG HEINRICH

8,99 Euro für Disney+, 12,99 Euro für Netflix und sogar 29,99 Euro für DAZN. Wer die ganze Vielfalt des Fernseh-Streamings nutzen will, landet mühelos bei einem dreistelligen Betrag im Monat. Denn auch Amazon, Apple oder RTL wollen Geld sehen.

Bisher hat das Geschäftsmodell prächtig funktioniert, doch nun ist der Einbruch da. Bei Netflix sind erstmals seit 2011 die Nutzerzahlen gesunken. Und die Prognosen klingen düster. Eine britische Studie zeigt, dass dort die Zahl der Kündigungen von Streamingdiensten im ersten Quartal 2022 um 50 Prozent gestiegen ist. Überraschend kommt das nicht. Denn die Abos werden ständig teurer, die Serien nicht besser, und das Geld immer knapper. Wer sich entscheiden muss zwischen Heizen, Tanken und Streamen, wird nicht lange nachdenken. Zudem sinkt ohne Corona-Einschränkungen die Lust, daheim auf der Couch zu sitzen.

Die Anbieter brauchen frische Ideen. Netflix will künftig Geld für das Teilen des Passworts verlangen. Und ein günstigeres Abo mit Werbung soll neue Kunden anlocken. Das kann den Abwärtstrend bremsen, aber nicht umkehren. Die Goldgräberzeiten beim Fernseh-Streaming sind vorbei.

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