Pro: Für höhere Parkgebühren

von Redaktion

VON CHRISTIAN DEUTSCHLÄNDER

Man muss kein flammender Grüner sein, um zu sehen: Moderne Innenstädte sind keine Betonwüsten und Stellflächen. Quälender Parksuchverkehr, Minute um Minute im Kreis durchs Wohnviertel, entwertet den öffentlichen Raum. Je stärker der Verkehr und die Parkflächen in den Untergrund gedrängt werden, desto leiser, sauberer, lebenswerter wird die Stadt.

Da geht es nicht um Ideologie, Auto-Hass, Neiddebatten – auch für viele Städter, gerade Familien und Senioren, ist das eigene Auto unverzichtbar. Das ist in Ordnung so. Es gibt auch nicht in jedem Viertel, schon gar nicht in jedem Gebäude, ein ausreichendes Angebot an Tiefgaragenplätzen. Die Realität ist dennoch häufig: Freie Stellplätze wären zu kriegen, doch am billigsten ist halt zumindest für Anwohner der Straßenrand – da kostet der Jahresparkplatz zum Beispiel in München nur 30 Euro. Gern auch zum Dauerparken genutzt. Das ist ein Witzpreis angesichts der Knappheit und der vielen konkurrierenden Bedürfnisse in einer lebenswerten Metropole.

Ja: Es wäre richtig, wenn die Staatsregierung den Kostenrahmen erhöht. Die Kommunalpolitiker, die ihre Stadt, soziale Sorgen und Verkehrs-Brennpunkte am besten kennen, sollen dann so lokal wie möglich ihren Spielraum nutzen dürfen. Man kann da an eine zeitliche und soziale Staffelung denken, gerade angesichts allgemein explodierender Preise, an Besitzstandsmodelle, man kann differenzieren nach Auto-Typ. Die Grundlinie ist klar: Das Leben in der verdichteten Stadt ändert sich. Wer für Radspuren, Fußwege, Freischankflächen jetzt mehr Platz will, muss das Parken neu regeln. Christian.Deutschlaender@ovb.net

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