Berlin – Für die schnelle Modernisierung der Bundeswehr mit 100 Milliarden Euro Sondervermögen müssen nach Meinung der Wehrbeauftragten Eva Högl (SPD) die Verwaltungsverfahren gestrafft werden. „Priorität sollte vor allem die persönliche Ausstattung sein. Helme, Schutzwesten, Bekleidung, Rucksäcke“, sagte sie bei der Debatte ihres Jahresberichts. Die dafür bereitgestellten 2,4 Milliarden Euro müssten schnell und vollständig in der Truppe ankommen. „Auch die 100 Milliarden Euro können nicht in den hergebrachten Verfahren ausgegeben werden. Das Vergaberecht muss vereinfacht werden. Und wir brauchen weniger Bürokratie.“
Ihr Bericht listet Probleme in den Streitkräften auf. So bezeichnet Högl Mängel und materielle Defizite bei Einsätzen im Ausland als „alarmierend“. „Die Einsatzbereitschaft von Großgeräten betrug teilweise nur knapp 50 Prozent. Alltägliche Ausrüstungsgegenstände wie Schutzwesten oder Winterjacken wurden mitunter erst in das Einsatzgebiet nachgeschickt.“ Beim Dienst in Deutschland sei es ähnlich.