Gauweiler: Lasst uns mit Kirill reden

von Redaktion

München – Die großen christlichen Kirchen sollen sich stärker gegen den Angriff auf die Ukraine einsetzen und auf die russisch-orthodoxe Kirche einwirken. Das verlangt der frühere CSU-Vize Peter Gauweiler. „Wo ist die christliche Initiative, ein Gespräch mit der russisch-orthodoxen Kirche zu beginnen, das über Anklagen und Verurteilen hinausgeht?“, sagte der Münchner Protestant in einem Interview mit dem Magazin „Idea“. Er regt an, mit dem Moskauer Patriarchen Kirill direkt zu sprechen. Kirill I. sorgt mit seiner Befürwortung des Kriegskurses von Russlands Präsidenten Wladimir Putin besonders in der Ukraine seit Wochen für Entsetzen. Gauweiler verlangt, die Kirchenführer sollten „auf Überzeugungsstärke und Glaubenskraft vertrauen“ statt nur auf „Verwünschungen“.

Papst Franziskus hatte unlängst erklärt, ein zwischenzeitlich angedachtes Treffen mit Kirill würde unter den derzeitigen Gegebenheiten „zu viel Verwirrung führen“. Kirill hat seine Teilnahme am Weltökumene-Treffen im Sommer in Karlsruhe abgesagt. Der frühere Bundespräsident Christian Wulff sagte vor einigen Tagen: „Wenn ein Patriarch dort in Moskau den Krieg als heilig erklärt, dann muss das einen Aufschrei der Milliarden Christen auf dieser Erde geben.“ cd

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